Was tun wenn man möglichst viel an einem Tag erleben möchte?
Richtig, man nimmt Aufstiegshilfen, Abkürzungen und läuft einen Schritt schneller. Da wir uns nicht so recht entscheiden konnten was wir alles im wunderschönen Schwarzwald anstellen sollten, entschlossen wir uns am Vormittag hoch auf den Belchen "zu gondeln" und am Nachmittag uns am See "verzaubern" zu lassen.
Als wir an der Belchenbahn angekommen waren, wo genügend Parkplätze zur Verfügung stehen, stellten wir unmißverständlich fest, daß dies wohl nach dem Feldberg ein gut besuchtes Skigebiet im Hochschwarzwald ist.
Da in der Hochschwarzwald-Card die Bergbahn inklusive ist (ansonsten kostet im Winter die Bergfahrt als Fußgänger 6,80 € und Hunde fahren kostenlos), huschten wir als Winterwanderer zwischen den ganzen Ski- und Snowboarder durch das Drehkreuz und schon saßen wir in unserer Gondel und schwebten den Gipfel entgegen.
Oben angekommen präsentierte sich das Belchenhaus von seiner frostigen Seite. Eingefroren stand es da und ich mit
Mr. Bergfreak daneben.
Das Wetter wußte heute auch nicht so genau was es wollte. Eines war klar, der Wind war eisig und wehte kräftig um unsere Nasen als wir den Weg über den Gipfel zur Stuhlsebene einschlugen.
Das Wolkenspiel an diesen Tag war schon etwas besonderes und ich war überrascht das man von den Skitrubel, welcher am Parkplatz stattfand, hier oben nichts mehr zu spüren bekam. Meter für Meter wurde es ruhiger und einsamer auf unseren Weg und kurz kamen Zweifel auf, ob wir überhaupt noch am richtigen Weg waren.
Ich fühlte mich wie die Eisprinzessin als wir in diese wundervolle Winter-Eis-Landschaft eintauchten. Ich liebe diesen Anblick wenn Bäume aus Eis still und starr am Wegesrand stehen und als ich diesen Goldstreif' am Horizont sah wußte ich, daß dieser nur für mich am Himmel gezaubert wurde und meine kalte Nase und Finger waren vergessen.
Moderat ging es Meter um Meter weiter hinab ins Tal bis am Ende unser Blick nur noch in die wundervollen Eiswälder reichte. Grund genug um etwas "Schnee-Action" mit Toni zu betreiben was uns auf unseren Winterwanderweg mit richtig power gelang.
Mein schneeverrückter Bub lies es hier so richtig krachen - bis auf einmal ein etwas anderer Zeitgenosse am Wegesrand auftauchte. Er stellte sich uns als "Frosty the snowman" vor und schnell saßen 2 Panoramawegs-Wächter am Wegesrand und kontrollierten die ab und an vorbeikommenden Schlittenfahrer und Schneeschuhwanderer.
Viel zu schnell waren wir wieder an der Talstation der Belchenbahn angekommen und unser Weg führte uns weiter quer durch den Schwarzwald, vorbei an dem wunderschönen Schluchsee zur Rothaus Brauerei.
Bekannt aus der TV-Serie "Die Schwarzwaldklinik" diente das Heimatmuseum Hüsli als Wohnhaus von Prof. Brinkmann und wurde so Deutschlandweit bekannt. Das Heimatmuseum ist im Stil eines Schwarzwaldhauses erbaut und steht in Grafenhausen-Rothaus, im Landkreis Waldshut, gleich neben der Rothaus Brauerei.
Ich muß schon sagen, so verschneit hat das Hüsli einen sehr charmanten Charakter.
Was ich nun mal hervorheben möchte ist, daß im Schwarzwald die Touren perfekt angelegt und ausgeschildert sind.
Start und Ziel sind für Langläufer, Schneeschuh- und Winterwanderer identisch, jedoch unterwegs kreuzt man höchsten mal kurz den Weg des anderen aber so richtig trifft man nie aufeinander. Wir empfanden dies wirklich sehr angenehm, denn außer uns war auch hier weit und breit niemand zu sehen.
Durch die sanften hügeligen Wälder war das Schneestapfen reinste Freude und wir genossen unsere zweite Tour des Tages im wunderschönen Hochschwarzwald.
Die Tiefschneewiesen luden uns immer wieder zum toben und spielen ein - Mr. Bergfreak war in seinem Element und ich lies mich in der Tat zu einem Tiefschneewettrennen ein - naja, eigentlich ist sowas unlauterer Wettbewerb denn der Gewinner des Spiels stand gleich nach ein paar Metern fest.
Spielen & Spaß haben ist auf unseren Touren immer sehr wichtig!
Vom Alpenblickweg ging es in den Kapellenwald zum Kapellenweg. Dieser mündet in den Saatschulweg und von dort bogen wir rechts ab in den Schlüchtseeweg. Wenn man diesen folgt, leitet der einem direkt an den im Winterschlaf liegenden Schlüchtsee.
So langsam wurde es richtig kalt und wir folgten den ausgeschilderten Weg zurück zu unserem Startpunkt am Hüsli und erfreuten uns an unserer Sitzheizung im warmen Auto.
Die Runde vom Hüsli und Schlüchtsee ist eine tolle nicht allzuanstrengende Wanderung, geeignet für Familien und Pärchen zum flanieren.
Unser Tipp: Eine Führung durch das Heimatmuseum!
Tourendaten
Belchen-Panoramaweg : Aufstieg mit der Seilbahn, Panoramawinterwanderweg 5,3 km, 380 Hm, Gehzeit ca. 1 1/2 Std.
Parkmöglichkeit kostenlos an der Belchentalstation.
Hüsli - Schlüchtsee : Winterwanderweg 5,0 km, 75 Hm, Gehzeit ca. 1 3/4 Std.
Parkmöglichkeit kostenlos an der Touristen-Information.
Wandern mit Hund im Schwarzwald / Wandern im Schwarzwald / Wandern am Belchen / Heimatmuseum Hüsli / Schlüchtsee
Markus (Samstag, 26 Januar 2019 18:17)
Toll geschrieben und verlockend dort im Winter mal zu sein ��.
Lg Markus